Betritt man die Lobby des Seerose Resort & Spa, fällt auf den ersten Blick nichts Aussergewöhnliches auf. Die Dame am Empfang begrüsst zwei ankommende Gäste freundlich, der Eingangsbereich ist mit Pflanzen und Blumen geschmückt und die Sessel laden zum Verweilen ein – also alles ganz normal. Im Gespräch meint Hotelière und Gastgeberin Tina Halbeisen: «Was heisst schon Normalität? Ein Zurück zum Gewohnten wird es kaum geben. Vielmehr eine Chance, Dinge anders zu tun, sich neu zu erfinden und neugierig sowie voller Tatendrang frisch zu starten.». Bei der Umsetzung der verschiedenen Schutzkonzepten hat das Seerose Resort & Spa darauf geachtet, die Massnahmen möglichst dezent umzusetzen. Bei einem zweiten Blick in die Lobby sieht man die Spender für Desinfektionsmittel, die beim Eingang und im ganzen Raum diskret platziert wurden. Am langen Tisch stehen an den Tischenden jeweils vier Stühle, die Mitte des Tisches schmückt ein Blumengesteck der lokalen Floristin. Am Boden sind Markierungen, die den Abstand zur Reception anzeigen und auch die Sitzgelegenheiten stehen mit dem nötigen Abstand von zwei Meter auseinander.
Planung und Umsetzung lief Hals über Kopf
«Wir vermieden auffallende Plakate, grosse Stoppschilder oder gar Plexiglaswände, die den Räumlichkeiten jegliche Atmosphäre stehlen. Es ist unerlässlich, die Schutzmassnahmen einzuhalten, jedoch mit gesundem Menschenverstand und ohne Abstrich des Wohlgefühls unserer Gäste.», sagt Tina Halbeisen. Dieses Feedback hat der Betrieb am Halwilersee auch bereits zurückgemeldet bekommen. «Die Gäste freuen sich darüber, wie «normal» sich alles anfühlt». Die Umsetzung der Massnahme geschahen etwas Hals über Kopf, wie Tina Halbeisen erläutert. Sie und ihr Team wurden mit den schnelleren Lockerungen etwas überrascht. So mussten alle Restaurants, fünf Küchen sowie der Wellnessbereich innerhalb von gut zwei Wochen wieder hochgefahren, Schutzkonzepte umgesetzt oder etwa Merkblätter geschrieben werden.
Der Lockdown wurde in erster Linie für Reinigungs-, Unterhalts- und Renovationsarbeiten genutzt. «Wir haben beispielsweise entschieden, den Küchenboden zu erneuern. Mit den frühen Lockerungen hatte das Küchenteam schlussendlich noch vier Tage Zeit, alles für die Wiedereröffnung vorzubereiten». Von Schwierigkeiten will die Hotelière aber nicht sprechen, sie bleibt in der schwierigen Zeit stets zuversichtlich. «Ich glaube an eine positive Bewältigung der Krise und darum sollten wir auch die guten Dinge sehen. Wir stellen uns der Herausforderung und nutzen diese Chance, um ruhig und gestärkt neue, kreative Wege einzuschlagen».
Einzig die Planungsunsicherheit der vergangenen Wochen bezeichnet Tina Halbeisen als Anstrengung: «Die Bestimmungen haben sich stetig verändert und wir mussten Entscheide aus langen Sitzungen bereits kurze Zeit später wieder verwerfen und entsprechend umdisponieren». Das Schutzkonzept bietet aber auch Vorteile: «Unsere Gäste geniessen eine sichere Wohlfühlzeit, eine sinnliche und behagliche Atmosphäre sowie gut erholte und motivierte Mitarbeitende», sagt die Gastgeberin. «Ausserdem finden sich in veränderten Prozessen sehr wohl auch Chancen, die sowohl den Gästen zu Gute kommen wie auch der Betriebsblindheit entgegenwirken », fügt sie an.
Schulung für Mitarbeitende
Nach der Veröffentlichung der Schutzkonzepte hat das Führungsteam gemeinsam die Umsetzung geplant, Merkblätter für Restaurant- und Hotelgäste sowie die Mitarbeitenden erstellt und die Mitarbeitenden entsprechend in den verschiedenen Bereichen geschult. Eine Spezialschulung für die Mitarbeitenden der Küche, der Reinigung und der Hauswirtschaft wurde mit dem Reinigungspartner durchgeführt. Tina Halbeisen war sehr zufrieden mit der Schulung: «Durch die Schulung konnten wir zusätzliches Fachwissen in die Arbeit der verschiedenen Bereiche einfliessen lassen und die Abläufe unter Einhaltung der Schutzkonzepte optimieren». Das Tragen von Schutzmasken ist für die Mitarbeitenden, mit Ausnahme der Therapeutinnen, freiwillig.
Erfahren Sie mehr zum Thema im Video-Beitrag mit unserem Unternehmer Felix Suhner und Gastgeberin Tina Halbeisen.
Vielen Dank an hotelleriesuisse für den Beitrag.
Schreiben Sie einen Kommentar