«Unsere Vision als Fundament»

Als Inhaber der Balance Familienbetriebe waren Rhéane und Felix Suhner – zusammen mit ihren über 500 Mitarbeitenden – die vergangenen Monate stark gefordert. Gemeinsam haben sie die Pandemie-Zeit gemeistert. Ihre Rück- und Ausblicke sind überraschend positiv.

Rhéane und Felix Suhner, wie geht es Ihnen und der Balance Familie?
Felix: Wir hatten eine strenge Zeit, Corona hat die Balance Familie stark gefordert. Unsere erste Aufgabe nach Ausbruch der Pandemie war es nach Lockdown, die Liquidität und damit die Arbeitsplätze unserer rund 500 Mitarbeitenden zu sichern. Das ist uns gelungen und wir sind glücklicherweise mit einem blauen Auge davongekommen. Wir konnten alle Stellen sichern und mussten keine Entlassungen vornehmen.
Rhéane: Wir konnten zusammen mit unseren erfahrenen Hoteliers und Gastgeberinnen aus den Situationen, die sich uns während der Pandemie gestellt haben, sehr rasch Stärken ziehen. Anfangs waren wir arg unter Druck, korrigierten aber im Laufe der Zeit konzeptionelle Unschönheiten in unseren Betrieben, oder wir sind noch daran. Das hilft uns, in aller Misere auch Gutes zu finden. Und ganz wichtig: In der ganzen Zeit konnten wir uns vorbehaltlos auf alle unsere Mitarbeitenden verlassen, wofür wir sehr dankbar sind.

Wie haben Sie es geschafft, trotz aller Ungemach eine positive Einstellung zu behalten?
Rhéane: Wir haben geschaut, dass möglichst viele Mitarbeitende in Aufräum- und Renovationsarbeiten miteinbezogen wurden. So haben wir die Zeit sinnvoll genutzt, was für den Erhalt unser aller Lebensenergie wichtig war. Trotz den schwierigen Verhältnissen konnten wir vieles umsetzen, das unseren Gästen, die uns ebenfalls viel Verständnis entgegenbrachten, zu Gute kam. Und: Verschiedene Mitarbeitende hatten sich anerboten, in einem anderen Balance Betrieb mitzuarbeiten, was den Teamgeist aussergewöhnlich stärkte.
Felix: In der Geschäftsleitung haben wir die erzwungene Auszeit genutzt, die Unternehmensentwicklung weiterzubringen, denn wir glauben an die Zukunft der Hotellerie und Gastronomie. Die Neugestaltung der Terrasse im Seeblick Höhenhotel in Emmetten oberhalb des Vierwaldstättersees ist nur eines der Projekte, welche wir in unseren Betrieben umsetzen oder in Planung haben. Die Eröffnung der neuen Terrasse feiern wir übrigens schon in diesen Tagen.

Welche geschäftlichen Veränderungen hat die Pandemie mit sich gebracht?
Felix: Erfreulich ist die Tatsache, dass wir in unseren Hotelbetrieben Seerose, Sonne, Bad Ramsach und Seeblick nach deren Wiedereröffnung einen grossen Zuspruch durch Individualgäste spüren durften. Die sehr gute Auslastung hat uns geholfen, den Ausfall der Seminar- und Bankettgäste zu kompensieren. Die Geschichten, wie sich das für den jeweiligen Betrieb gestaltete, hätten ein paar Buchkapitel gefüllt.

Das Motto der Balance Familie lautet «das Gute leben» – auch in einer Krisenzeit wie dieser? Rhéane: Jetzt erst recht! Gemäss unserem Motto sorgen wir dafür, dass wir solidarische Nachbarschaftshilfe leisten. So haben wir langjährigen Lieferanten und Nachbarn die Möglichkeiten geboten, ihre Produkte in unseren Hotels, inmitten von unseren Gästen anzubieten. Dies wurde sicherlich geschätzt und bot zufriedene Menschen, die etwas bewirken konnten.
Felix: Nebst der Solidarität ist auch das Thema Nachhaltigkeit während der Pandemie nicht vergessen gegangen. So achten wir beispielsweise bei den aktuellen Erweiterungsarbeiten im Sonne Seehotel auch auf ökologische Aspekte, von der Nutzung der Sonnenenergie bis hin zum Einsatz von Seewasser für die Heizung und Kühlung. Denn wenn wir renovieren, dann machen wir das nachhaltig und mindestens für die nächsten 20 Jahre. So denken wir als Familienunternehmen.

Sie realisieren in der Balance Familie also Projekte für Generationen?
Rhéane: Tatsächlich besprechen wir Entscheide mit langfristigen Auswirkungen gerne mit unserem
Nachwuchs. Unseren Sohn Thierry, 18, und Tochter Florence, 13, ziehen wir mit ihren Meinungen zu Rat. Sie sind die nächste Generation der Balance Familie und verfügen über einen anderen Blickwinkel wie wir – oft der intelligentere.

Welches Fazit ziehen Sie aus den vergangenen Monaten und wie blicken Sie in die Zukunft?
Rhéane: Es war tatsächlich so, dass uns die grosse Nachfrage der Individualgäste nach der Wiedereröffnung kurz überfordert hat. Wir konnten aber rasch darauf reagieren und haben dafür gesorgt, dass
unsere Buchungsprozesse auf dem neuesten Stand sind. Wer bei uns jetzt direkt buchen will, erhält online in Echtzeit die besten Angebote aufgeführt. Jetzt müssen wir alle gemeinsam lernen, zukünftig respektvoll mit der neuen Realität umzugehen.
Felix: Ganz allgemein haben wir im vergangenen Jahr versucht, unsere Firmen-DNA nochmals zu schärfen – und ich glaube, dass wir damit nie wirklich fertig sind. So wünschen wir uns, dass wir fit und bereit sind und dass unsere lieben Gäste unsere Dienstleistungen schätzen. Ein ganz grosses Dankeschön möchten wir auch unseren Führungsteams und Mitarbeitenden aussprechen. Insbesondere ihre Freundlichkeit und Herzlichkeit wird immer wieder gelobt. Das macht grosse Freude. Und auch der Gewinn der Wellness-Aphrodite 2020 für das Gesamtkonzept im Seerose Resort & Spa hat uns viel Energie gegeben – und die Bestätigung, dass wir auf gutem Wege sind.

 

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